Fortsetzung der Einführung
Sardinien verfügt über eine eigene Sprache, ein
vielfältiges kulturelles Eigenleben („Insel der
1000 Feste“) und hat sowohl politische (Antonio Gramsci)
als auch kulturelle ( die Schriftsteller Gavino Ledda, Nobelpreisträgerin
Grazia Deledda und neuerdings Marcello Fois) und sportliche
Größen (die Fußballer Gianni Riva, der
Cagliari 1970 zur einzigen Meisterschaft führte und
Gianfranco Zola) hervorgebracht. Die Sarden wurden in der
Geschichte von den Festlandsitalienern oft abschätzig
behandelt und leiten daraus in letzter Zeit ein verstärktes
Selbstbewusstsein in Verbindung mit einer Rückbesinnung
auf die eigenen Wurzeln ab.
Diese sind sehr alt. Sardiniens Geschichte ist eine der
Frühkulturen, aber auch der Eroberungen, Vertreibungen,
Zerstörungen und Wiedereroberungen. Einzigartig ist,
dass aus fast allen Epochen Zeugnisse überliefert sind:
Es gibt Höhlengräber der Frühkulturen ebenso
wie Dolmen, Gigantengräber und über 7000 Burgüberreste
und Türme der Nuragier. Phönizische und römische
Ausgrabungen sind ebenso erhalten wie frühromanische
und romanische Bauwerke. In Alghero, das Jahrhunderte unter
spanischer Herrschaft stand, herrscht der katalanische Baustil
vor, die südliche Insel San Pietro wurde von genuesischen
Einwanderern geprägt. In Sassari gibt es Klassizismus
zu bewundern und an der Costa Smeralda, wo Oliver Kahn und
Michael Ballack sich im Urlaub auf die Füße treten,
hat die moderne Architektur der Touristenzentren einen eigenen
verspielten Stil entwickelt, dessen bekanntestes Exemplar
die Kirche von Porto Cervo ist.
weiter im Text zu "Landschaften"
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